Chronologie

Ende Juli "hochschwanger" in der Hitze

viel schlafen, am besten wo es kühl ist, hier auf unserem Ledersofa
viel schlafen, am besten wo es kühl ist, hier auf unserem Ledersofa

29.Juli 2018 Geburt durch Kaiserschnitt

In der Nacht nach dem schönen Spaziergang (siehe "Aktuelles") wird Polli gegen 2.30 Uhr unruhig, die Temperatur war auf 37,2 abgefallen.

Wieder an einem Sonntag dieses Mal im Lauf des Mittags fängt sie an zu arbeiten, um 14.15 Uhr wird die Vorblase sichtbar, aber Polli hat nur wenig Wehen, sie hechelt kaum und wirkt zwischendurch sehr ruhig, schleckt sich viel und die Blase verschwindet wieder komplett.

Deshalb nehme ich Kontakt zu unserer Tierärztin, Frau Dr. Perkhofer auf, die extra in die Praxis kommt und Polli dort untersucht. Alles sieht gut aus, die beiden Herzchen schlagen im Ultraschall erkennbar gut, Polli ist fit und die körperliche Untersuchung in Ordnung, nur sind keine Wehen da, Polli ist sehr mobil, sie springt sogar ins Auto und läuft die Treppe. Also bekommt sie zur Unterstützung der Wehentätigkeit Oxytocin gespritzt und wir dürfen nochmal nach Hause ins gewohnte Umfeld.

Leider bekommt Polli nur ein kurzes Aufflackern der Wehentätigkeit, die Blase wird dieses Mal nicht sichbar.

So entschließen wir uns bei dem Geburtsstillstand nicht länger abzuwarten und damit  zum Kaiserschnitt.

Um 17.00 Uhr geben wir  (mittlerweile ist Simon, unser zweitältester Sohn zu meiner Unterstützung gekommen)Polli in die Hände von Frau Perkhofer und ihrer Assistentin.

Die Operation verläuft planmäßig, Polli geht es gut und zwei vitale Welpen werden entbunden.Der große wiegt 420 Gramm und war wohl einfach zu groß um spontan kommen zu können.

Als wir sie um 18.30 Uhr entgegen nehmen dürfen, muss uns Frau Perkofer leider eröffnen, dass der kleinere Welpe, auch eine Hündin von 315 Gramm, eine große Gaumenspalte hat, im Grunde ein Letalfaktor. Sie hatte zwar eine Tierklinik bereits kontaktiert, aber die erwartete Auskunft lautete, dass nur Tiere ab einem Alter von etwa 4 Wochen und mehr überhaupt eine Chance haben, die Narkose und so eine große Operation zu überstehen. Das Kleine in dieses OP-fähige Alter zu bringen könnte eigentlich nur über Sondenernährung gelingen, die nicht in so hohem Maße wie Saugen an der mütterlichen Zitze oder einem Fläschchen das Risiko des Fehlschluckens und damit der Aspirationspneumonie hätte. Und selbst dann ist der Ausgang sehr ungewiss, da große Spalten in der Regel nicht durch nur eine OP , meist sind mehrere Wiederholungsoperationen nötig, geheilt werden können. So ein Lebensstart hat nichts mit glücklichem hundlichen Leben zu tun, ist in meinen Augen eine Quälerei, die ich der Kleinen nicht zugemutet hätte.

Wie letztes Mal auch schlafe ich in dieser ersten Nacht neben der Wurfkiste und versuche beide Welpen zum Trinken anzuregen, natürlich sind sie auch wegen der Narkose etwas müde, aber sie versuchen es.

Polli braucht auch noch Zeit bis sie die Situation richtig wahrnehmen kann, aber dann macht sie alles einfach super.

Das ist nach einem Kaiserschnitt durchaus nicht selbstverständlich, manche Hundemamas reagieren gleichgültig, andere sogar aggressiv,aber Polli ist ganz die "alte" wie beim ersten Mal auch. Was uns aber gleich auffällt, ist dass sie ihre Aufmerksamkeit sehr viel stärker dem größeren, gesunden Welpen widmet, den kleineren versorgt sie auch, aber nicht so intensiv.

Bereits am nächsten Morgen ist die Kleine schwach und sehr ruhig, scheint einfach zu verlöschen und nimmt mir damit meine parallel getroffene Entscheidung auf natürliche Weise ab. Sie sirbt gegen 11.30 Uhr.

Niemand darf denken, dies sei einfach gewesen. Den ganzen Abend bis in die Nacht und noch am Morgen haben wir recherchiert, Bücher und Internet gewälzt,einen befreundeten Tierarzt und einige Freunde und Bekannte mit Erfahrung gesprochen und dazwischen immer wieder mit dem Schicksal,der Natur gehadert.Am Ende kam ich zu dem Ergebnis, dass ich die Natur akzeptieren und mich fügen muss.

 

 

 

Die Zwillinge am ersten Abend.

Die erste Woche

30.07.2018

Nachmittags, sehr heiß, nur ein Welpe, Polli sieht irgenwie glücklich und traurig zugleich aus, wahrscheinlich aber nur eine Übertragung meiner eigenen Gefühle.

31.07.18
31.07.18

Das sind ein paar Eindrücke unserer ersten Woche, die von einer ausserordentlichen Hitze geprägt war, im Welpenzimmer haben wir es geschafft, die Temperatur tagsüber nicht über 27 Grad ansteigen zu lassen, nachts habe ich in den ersten 5 Tagen auf einer Matratze vor der Wurfkiste  bei weit geöffneter Balkontür geschlafen, was meist gut ging und auch Abkühlung gebracht hat. Am schlimmsten war die Nacht vom 31.07. auf den 01.08.,habe eine Kühlmatte in die Welpenkiste gelegt, als ich bei Polli Unruhe bemerkte, das hat für knapp 3 Stunden geholfen, dann wieder Unruhe, die Matte fühlte sich mittlerweile ziemlich warm an! (Dass sie nur ein paar Stunden kühl wird, stand in der Beschreibung, dann muss sie sich wieder regenerieren. Also schnell die Matte raus .Am nächsten Tag alles frisch gemacht und nur noch mit natürlichen Materialien ausgelegt, Baumwolle, Babylammfell, unten Zeitung, seitdem wieder ruhige Nächte gehabt.

Hier nun noch die wirklich gute Gewichtszunahme des Einzelkinds (normalerweise ist ein Gewichtsverlust in den ersten ein bis zwei Tagen erlaubt, das Geburtsgewicht sollte dann stetig ansteigen,nach ca 8-10 Tagen eine Verdoppelung erreicht sein.

29.07. (Geburtsgewicht): 420 Gr

30.07.: 417 Gr, 31.07.: 456 Gr, 01.08.: 507 Gr, 02.08.: 572 Gr, 03.08.: 624 Gr, 04.08.: 672 Gr!

 

Die zweite Woche

Zunächst geht alles weiter wie gehabt, das Kleine trinkt gut, nimmt zu und wird liebevoll rund um die Uhr von der Mama versorgt, Pausen gönnt sie sich nur selten und kurz.

Gegen Ende der Woche, am 13. Tag (Freitag, den 10.08.) geschieht das Wunder des Augenöffnens.

Wie schon beim ersten Wurf , empfinde ich den "Babyblick" als umwerfend.

Leider spuckt die Kleine an diesem Tag und auch am nächsten, wobei es zu sogar zu einer geringen Gewichtsabnahme kommt.

Aber sonntags berappelt sie sich wieder, ich schätze es daraufhin als Zeichen eines leichten Infekts ein.
Polli bleibt bei alledem fröhlich und lässt das Kleine trinken und schleckt es gründlich ab nach ihrem eigenen Rhythmus.

Hier also die Gewichtszunahme:

05.08.: 697 Gr, 06.08.: 748 Gr, 07.08.: 792 Gr, 08. 08. :843 Gr,

09.08.: 897 Gr, 10.08.: 905 Gr, 11.08. : 919 Gr (morgens waren es schon 925 Gr gewesen).

 

3. Woche-der Schock

Wie schon am Ende der 2. Woche berichtet, berappelt sich das Kleine sonntags und montags, aber am Dienstag (17. Tag) spuckt es wieder und legt erneut einen Gewichtsstillstand ein.

Also doch bei der Tierärztin kontrollieren lassen, äusserlich sieht alles gut aus, aber ein Röntgenbild nativ und mit Breischluck (sofort durchgeführt!-super) bringt Klarheit, das Kleine hat auch eine Fehlbildung, einen Megaösophagus (Riesenspeiseröhre).

Die Tierärztin eruiert, ob ein operatives Vorgehen Erfolg haben könnte, erhält aber von 4 Kliniken die gleichlautende Erklärung einer Ablehnung. Auch meine Internrecherche erbringt das gleiche Ergebnis, allerdings wird dort die Möglichkeit formuliert, dass es zu spontanen Rückbildungen kommen kann.

Obwohl ich besser mit eindeutigen, klaren Situationen umgehen kann, lasse ich mich auf diese vage Hoffnung, am meisten Polli zuliebe, ein, sitze so oft wie möglich an der Kiste, besonders wenn das Kleine trinkt, nehme es dann in die Senkrechte und massiere den Hals hinunter, das hilft meistens, natürlich nicht immer,und ich kann halt leider nicht bei jeder Nahrungsaufnahmen dabei sein.

Es hat,denke ich, keine Schmerzen und atmet normal, schläft halt mehr und spielt kürzer als altersgleiche Welpen, knurrt aber zwischendurch seine Mama und auch mich an, pfötelt und beisst und zerrt an der Unterlage oder Mamas Pfote, soweit alles im Rahmen.

Hier der Gewichtsverlauf:

12.08.: 943 Gr, 13.08.: 976 Gr, 14.08.: 1005 Gr., 15. 08. 1058 Gr, 16.08.: 1078 Gr., 17. 08.:  1088Gr, 18.08. 1076 Gr

14.08.18 Nach der Diagnosestellung, der Karton war eigentlich nur für das Kleine gedacht!
14.08.18 Nach der Diagnosestellung, der Karton war eigentlich nur für das Kleine gedacht!

4. Woche

Eigentlich eine gute Woche, denn das Kleine ist munter, es frisst mit Appetit seine "Welpensuppe", wie Simon das Fressen tauft, denn es ist püriertes Hackfleisch mit Welpenmilch, etwas Wasser und einem Tropfen Senföl (soll natürlich antibiotisch wirken). Es regurgitiert aber weiter deutlich.

Es macht gute, ich würde sagen die normalen Fortschritte in der Entwicklung, lernt zu laufen und zu hüpfen. Gegen Ende der Woche will es raus aus der Kiste und erkundet das Zimmer, immer mit "Mama" im Schlepptau, die es mit Argusaugen hütet. Besuch kommt nur wenig, eben gute Freunde oder erweiterte Familie, die Polli alle sehr gut kennt, trotzdem muss sie erst mal immer bellen und sich schützend vor die Kiste stellen, akzeptiert natürlich dann das Interesse an der Kleinen.

Das Gewicht entwickelt sich trotz kleinen Rückschlägen recht erfreulich:

19.08.: 1066 Gr, 20.08.: 1100 Gr, 21.08.: 1130 Gr., 22.08.: 1180 Gr, 23.08.: 1205 Gr, 24.08.: 1255 Gr, 25.08.: 1280 Gr.

 

 

5. Woche

Eine sehr schwierige Woche mit im Prinzip Gewichtsstillstand.

Aber eine sehr wichtige Woche für Polli, denn sie wird deutlich lockerer, schläft nachts wieder mal bei uns imZimmer, lässt Besuche zu ohne Abwehr, natürlich bleibt sie dabei, stellt sich vor das Kleine, aber es darf auch seine eigenen Erkundungen auf dem Schoß von fremden Menschen (nartürlich weiter alles Polli irgenwie bekannte Personen) machen.

Dienstags bekommt das Kleine Besuch von 2 jugenlichen Nachbarskindern, einem jungen erwachsenen mit seiner Freundin, alles gleichzeitig, Simon und ich sind anwesend im Welpenzimmer, esherrscht freundliche gute Stimmung, weil gleich darauf noch ein Handwerker kommt, gibt es davon keine Fotos.

Am Ende der Woche, freitags findet unser Straßenfest statt, das geht natürlich nicht ohne den Besuch der Nachbarskinder, 3 Jungs und ein Mädchen imAlter von 6 bis 8 Jahren, alle sind sehr rücksichtsvoll und natürlich betroffen, weil wir ihnen erklärt haben, dass das Kleine schlechte Karten hat wegen seiner "Schluckstörung".

Das Wichtigste für mich ist dabeu, dass ich trotz des schlechten Gedeihens nicht den Eindruck habe, dass das Kleine leidet, es macht die normalen Entwicklungsfortschritte, hat jetzt auch ein richtiges Welpenzimmer mit Auslauf auf den Balkon und Abgrenzung zur restlichen Wohnung bekommen.

Hier der Gewichtsverlauf:

26.08.: 1260 Gr, 27.08.: 1263 Gr, 28.08.: 1230 Gr(!), 29.08.: 1250 Gr, 30.08.: 1287 Gr, 31.08.: 1291 Gr, 01.09.: 1315 Gr.

 

Hier die Kleine beim ersten Ausflug in den Hof:

6. Woche

Ich habe Urlaub und mir geht es bis mittwochs immer schlechter.

Zwar nimmt das Kleine übers Wochenende wieder etwas zu aber am Dienstagnachmittag bekommt es einen Schnupfen, es kriegt schlecht Luft über die Nase und zeigt eine Mundatmung, die bei langnasigen Hunden eigentlich nicht vorkommt. Abends nomalisiert sich die Atmung wieder.

Zum ersten Mal kommt der Riesenhund meiner Freundin vorbei, Polli begrüßt ihn überschwänglich und das Kleine  hat keine Scheu, Amy ist aber wirklich sehr vorsichtig mit dem Hundekind.

Am Mittwoch verschlechtert sich der Schnupfen, hat grünes Sekret und die Kleine kriegt schlechter Luft, zeigt die Mundatmung öfters, "bricht" mehr und hat dann kaum noch Kraft, das Regurgitierte wieder aufzuschlecken.

Abends kommt es zu einer spontanen Nachbarschaftskonferenz, meine Freundin mit dem großen Hund und ihr Sohn sind da, auch eine andere Freunin kommt mit ihrem Magyar Viszla und dem knapp einjährigen Enkelkind vorbei, alle nehmen intensiv Anteil am Schicksal der Kleinen. Die Kontakte der 3 erwachsenen Hunde untereinander und mit dem Welpen sind entspannt und es zeigt sich wieder der freundliche und unerschrockene Charakter des klienen Hundes.

Ich beschließe am Donnerstag die Tierärztin aufzusuchen, bis dahin verneble ich Kochsalzlösung über den Pari Boy, was der Kleinen das Abniesen deutlich erleichtert.

Aber donnerstags ist die Kleine viel fitter und frißt wieder besser, auch der Schnupfen erscheint gebessert, sie schläft aber sehr viel über den Tag. Abends bei der Tierärztin dreht sie dann richtig auf, springt im Untersuchungszimmer umher, kämpft mit Kabeln und schleckt Fr. Dr. Perkhofer übers Gesicht. Sie stellt fest, dass keine Lungenentzündung vorliegt und wir beschließen ein Antibiotikum gegen den Schnupfen einzusetzen.

Abends zuhause kommt nach der ersten Verabreichung aber ein großer Schwall Nahrung heraus. Deshalb bekommt sie das Antibiotikum dann im Fressen. Es klappt gut, das Sekret wird klar und wenig, es bleibt ein sehr seltenes Niesen nach dem Wochenende übrig.

Noch etwas anderes ist an diesem Donnerstag passiert, ich habe gesehen, dass das Kleine auch ohne meine ständige Betreuung sein kann und ich mir Zeit zur Erholung nehmen kann (was auch nötig ist), ich habe losgelassen, "que sera sera". Samstags dürfenwir einen 60.Geburtstag mitfeiern und dort übernachten, das Kleine wissen wir bei Simon sicher versorgt.

Gewichtsverlauf:

02.09.: 1328 Gr, 03.09.: 1350 Gr, 04.09.: 1385 Gr, 05.09.: 1360 Gr, 06.09.. 1355 Gr, 07.09.: 1386 Gr, 08.09.. 1450 Gr.

7. Woche

ich bin nun länger nicht zur "Buchführung" gekommen, deshalb verändert sich der Erzählstil.

In der Mitte der 7. Woche  meldet sich in der Nacht der Schnupfen erneut um 3.00 Uhr inhaliere ich das Kleine, versuche Nasentropfen zu geben, was mir nicht wirklich gelingt und ich starte etwa 1 Woche nach dem Ende der ersten Antibiose mit der zweiten. Auch diese schlägt am dritten Tag gut an, das Kleine frißt gut und gedeiht, mein Wiegeprotokoll wird unregelmäßiger, die schriftlichen Aufzeichnungen entfallen ganz, Resüme: geht so

Am Ende der 7. Woche machen wir den ersten Ausflug mit dem Auto, eine kurze Strecke von ca 3 km zum Haus meiner Schwester,die Fahrt macht das Kleine im Laderaum des Zafira in der Transportkiste zusammen mit Polli, alles bleibt ruhig. Dort gibt es eine kleine Familienfeier mit insgesamt 10 Personen, uns eingerechnet. Die Transportkiste wird auch aufgestellt. Alles ist ein großer Spaß, die für Polli gut bekannte Wohnung wird von der Kleinen neugierig und ohne Scheu ausgetestet, natürlich gibt es auch jede Menge Kuscheleinheiten.

8. Woche

Das Antibiotikum wirkt und kann freitags wieder abgesetzt werden, die Kleine frißt und gedeiht und wird in den Wachphasen immer frecher. Am Hoftor werden viele aufregende Dinge kennengelernt immer in Mamas Schlepptau, Kinder aller Größen, Fahrräder, Autos und andere Hunde. Manche dürfen auch hereinkommen z.B. unser Dackelfreund Emil, ein stattlicher Rassevertreter, der sich Beere gegenüber sehr zurückhaltend verhält, besonders nachdem Polli eindeutig klar gemacht hat, dass er nicht zu nah kommen soll, dann erkunden alle 3 den Garten und heimlich nähert sich Emil mal kurz zum beschnuppern, alles sehr harmonisch (leider ohne Foto).

Das Kleine hält sich auch zunehmend im Wohnbereich auf, Kaka macht es nur 2x hinein, Pipi klappt nicht, da muss ich aufmerksam beobachten.

Es entdeckt, dass Mamas Futtter besser schmeckt und darf seiner geduldigen Mama auch alles wegessen, was ich natürlich zu verhindern weiß.

Auch Kuscheln auf dem Sofa klappt hervorragend.

9. Woche

Das ist eine sehr schöne Woche!

Montags bekommen wir Besuch von Appolonia aus dem A-Wurf und ihrem Besitzer, der mit ihr im Wohnmobil unterwegs ist.

Für mich ist es in dem Desaster dieses Wurfs wie Balsam zu sehen wie hübsch, quicklebendig und superfreundlich dieser ehemalige Welpe geworden ist, natürlich sieht sie ihrer Mama sehr ähnlich, aber ich sehe auch den Papa in ihr, einfach ein toller Dackel. Im Garten ist ein großes Tollen angesagt,auch Berta, so heißt sie ja,  respektiert den Welpen , Mamas Ansagen werden akzeptiert, wenn auch nicht immer ohne Widerspruch, aber so kannte ich sie ja schon; sogar Simon, der da sein konnte, war begeistert.

Abends kommt dann noch mein ältester Sohn mit seiner Freundin, wir hatten uns zuletzt im Mai gesehen. Beide sind begeistert von der Kleinen und es wird nochmal richtig viel gespielt wie in den folgenden  9 Tagen auch und immer wieder  anders .

Man hat den Eindruck, dass die Kleine im Kontakt mit vielen Menschen richtig aufblüht, aber man sieht auch, dass sie vielleicht etwas mehr Ruhephasen als gesunde Welpen braucht.

Noch eine Beobachtung bereitet mir zunehmend Gedanken: das Kleine stöhnt nach jeder Nahrungsaufnahme, es legt sich mit gestrecktem Hals flach oder sogar Kopf erhöht hin und stöhnt und dieses Stöhnen nimmt für mein Gefühl zu, also überlege ich mit meinem Sohn und einem seiner Freunde, der Pharmazie studiert und aus einer Pharmazeutenfamilie stammt, ob ihr die Reduzierung der Magensäure dagegen helfen könnte. Der Freund eruiert, dass die Gabe eines Protonenpumpeninhibitors, in diesem Fall Omeprazol möglich ist, da es in magensaftreststenten Pellets, die man aus der Kapsel entnehmen kann, angeboten wird, so beginne ich am 25.09. mit der Verabreichung von ca 2,5, mg Omeprazol ca 45 und mehr Minuten vor dem Frühstück.Ich habe auch zunächst das Gefühl, dass es ihr damit besser geht, ich strebe mal 3 Woche Therapiedauer an

10. Woche

Auch wieder eine sehr schöne Woche.

Gedeihen stimmt, hier mal wieder ein Gewicht, am Ende der Woche liegt es über 2600 Gramm.

Es spielen sich Regelmäßigkeiten ein, dazu gehören auch die Spiele im Garten, die ein wenig ruppiger werde, es wird auch mal ein Hölzchen tabuisiert.

Die Gewöhnung ans Brustgeschirr betreibe ich nicht sehr vorsichtig, sie scheint aber auch keine Probleme damit zu haben. Deshalb begeben wir uns  am Donnerstagabend auf unseren ersten Spaziergang in den "Keschdewald"( wo auch gerade die Kastanien reif sind). Die Kleine wird das erste Stück in einer Tasche getragen, dann darf sie selber mitlaufen, ein Stück Schotterweg steil bergauf, dort treffen wir eine Freundin mit ihrer Lagotto Romgnolo-Hündin, auch eine Freundin von Polli. Sie begrüßt den Welpen freundlich und bald will er sie schon zum Spielen auffordern. Dann wechsle ich tragen und selber gehen ab, die Kleine folgt ganz selbstverständlich wie es natürlich ist. Wir gehen für Polli eine normale Strecke, das strengt die Kleine trotz der langen Tragephasen schon an. Als ich sie einen Anstieg hinauf trage und selber schnaufen muss, schaut sie mich erstaunt und fast ungläubig an, ja Frauchen hat eben auch keine Kondition. Es ist ein wirklich berührendes Erlebnis, am Ende zeigt ihr Polli noch, wie "Hund" auf einem Baumstamm balanciert, das wird natürlich gleich nachgemacht. Sie interessiert sich natürlich für fremde Gerüche und untersucht alles neugierig,bleibt dabei  sehr ausgelichen und fröhlich.

11.-16. Woche, eine grobe Zusammmenfassung

Die 11. Woche verlief in meiner heutigen Erinnerung (Mitte Januar2019) erfeulich, die Kleine machte deutlich mehr Fortschritte als Probleme, das Wetter war toll und wir konnten viel draussen sein, sonntags, im Prinzip am Beginn der 12. Woche machten wir einen Ausflug in den Maikammerer Wald an den Königsfelsen wo Beide Hunde mithilfe des Herrchens den kleinen Felsen erklommen und erkundeten.

Auch die 12. und 13. Woche verliefen sehr optimistisch,  ich unterstützte die Kleine nur noch durch die Gabe eines Protonenpumpenhemmers (Omep), nachdem eine befreundete Apothekerin und unsere Söhne ausgeklügelt hatten, dass nach Öffnen der Kapsel auch die kleinen Pellets, jedes für sich, magensaftresistent sind, bekam sie jeden Morgen ca 1 Stunde vor der ersten Mahlzeit eine auf das Gewicht berechnete und abgezählte Menge an Pellets, zusätzlich verabreichte ich Symbiolact, das sind die Darmflora unterstützende Lactobazillen.

Polli stellte die Abgabe der Muttermilch komplett ein und suchte sich auch mal "Auszeiten", besonders in unserem Dachgeschoß, sie geht die Treppe dorthin problemlos hinauf, aber nicht mehr herunter, was bedeutet, dass wir sie immer oben abholen müssen.

Auch unterwegs kümmerte sie sich im Prinzip nicht um das Kleine nur umgekehrt orientierte sich dieses zu 100% an seiner Mutter und dem großen Hund meiner Freundin, wenn wir gemeinsam unterwegs waren. Da Polli Kommandos recht ordentlich befolgt, tat es das Kleine ihr gleich und es war dadurch sehr einfach, das Kleine zu kontrollieren. Allerdings hatte es bis zum Ende nicht verinnerlicht, dass es auch alleine angesprochen sein könnte. Wenn Mama nicht dabei war, klappten die Kommandos nicht gut. Allerdings ließ es sich immer sehr gut heranrufen, was sicher auf die intensive und fortlaufende Konditionierung zurückzuführen war.

Da ich ja immer noch das Welpenzimmer zr Verfügung hatte, gab ich mir in der Sauberkeitserziehung keine große Mühe, aber hier merkte man auch, dass es eben lieber draussen sein Geschäft erledigen wollte. War es allerdings im Wohnbereich unterwegs musste, man die Klassiker "nach dem Aufwachen" und "nach wildem Spielen" sehr gut beachten, sonst kam es zum "Unfall". Polli versuchte bis zum Schluß  diese Unfälle zu beseitigen, allerdings nur wenn sie noch frisch waren. Da die Symptomatik des Erbrechens auch nicht weniger wurde, war sie immer sehr aufmerksam, wenn das Kleine gefresssen hatte oder zu anderen Zeiten eben regurgitierte. Natürlich gab ich dem Kleinen immer zuerst die Chance, das Erbrochene erneut aufzunehmen, aber wenn ich nicht zur Stelle war, erledigte dies Polli prompt und gründlich. Dabei kam bis zum Schluß genug für das Kleine an, es wog am Ende  4,2 kg! 

In dieser Zeit klärt sich auch, dass ich die Wurfabnahme durch den Zuchtwart des DTK über die übliche Zeit von maximal 12 Wochen hinaus verschieben darf, die Bundeszuchtwartin Frau Dr. Odenweller-Klügel gab nach Vorlage eines tierärztlichen Attestes über den Gesundheitszustand unserer kleinen Beere das O.K. dazu.

Auch die 14. und 15. Woche verliefen noch sehr schön. Allerdings veränderte sich die Grundproblematik nicht, d.h. das Kleine erbrach immer noch im Prinzip nach jeder Mahlzeit, die weiterhin püriert aus Happy Dog Cereal Flakes gemischt mit Welpnefutter von Dehner Best Nature aus der Dose oder Bosch Puppy Bio Trockenfutter aufgelöst in verdünnter Welpenmilch bestand. Dabei konnte man nicht vorhersehen, ob das Erbrechen kurz nach der Nahrungsaufnahme kam (meistens schon) oder/und noch 2-3 Stunden später.

Da es am Familienleben teilnahm, es sich also häufig im Wohnbereich aufhielt, führte dieses Verhalten zu Problemen, denn es war für die restliche Familie doch sehr eklig und belastend. Ich musste unseren guten Teppich zusammenrollen und den alten wieder hinlegen und war soweit auch für das Esszimmer einen gebrauchten Teppich als vorübergehende Lösung anzuschaffen. Es bewirkte aber auch, dass ich mich mit dem Gedanken vertraut machte, dass das Kleine wohl nicht genesen würde, denn wenn es innerhalb des ersten halben Jahres zur Rückbildung des Megaösophagus kommen sollte, dann müsste man doch jetzt eine Tendenz, eben eine Besserung sehen. Andererseits erschien es als kleines Wunder, dass überhaupt noch in so gutem Zustand war.

Natürlich zeigte es zunehmend seinen eigenen Charakter und der war wirklich gut. Es war überhaupt nicht geräuschempfindlich oder irgendwie schreckhaft. Es "arbeitete" mit Herrchen im Garten mit und wenn ihm dabei eine Wurzel an den Kopf flog, ließ es sich nicht irritieren. Es ging auf alle Menschen und Hunde fröhlich und freundlich zu, wenn ich es nicht im Vorfeld aufhielt. Es freute sich über die Nachbarskinder und ließ sich ausgiebig streicheln und es kannte bald die Menschen und Hunde, die als Freunde zu uns ins Haus kommen, und begrüßte sie dann stürmisch. Es war genauso wie man sich einen kleinen Dackelwelpen vorstellt und dazu noch ausnehmend hübsch mit seiner sehr dunklen Farbe und seinen wachen Augen.

17. Woche

Immer sonntags fing eine neue Lebenswoche an und am Sonntag, den 18. November merkte ich sofort, dass etwas anders war, das Erbrochene roch erstmals unangenehm, mehr als säuerlich. Auch war das Kleine nicht so munter wie sonst. Ich tastete es ab und stellte fest, dass sein Bauch ganz fest war, dachte sogar an Wasser im Bauchraum und vermutete ein Herzversagen, es wollte auch am Morgen und Mittag nicht fressen und lag viel auf der Seite. Als wir allerdings vom Mittagspaziergang mit Polli alleine zurückkamen, begrüßte es uns fröhlich und schien verbessert, fraß auch wieder, der Bauch war viel weicher.

Montags war es morgens wieder viel fitter, fraß auch richtig gut. Ich ging zur Tierärztin , Frau Perkhofer, und wir kamen deshalb überein nochmals nachzuschauen, wie der Stand war. Es wurde geröngt, dabei waren massive Blähungen zu sehen im Magenbereich und dass die Speiseröhre weiter massiv erweitert war. Das bedeutete, dass eben keine Rückbildung stattgefunden hatte, damit im Grunde, dass es keine Chance hatte. In meinem Optimismus, weil es morgens eben so gut war, hatte ich zusätzlich einen Termin für Dienstag bei einem anderen Tierarzt mit der Fragestellung, ob zu diesemZeitpunk tnun eine operative Korrektur möglich wäre ausgemacht. Frau Perkhofer ließ ihm die Röntgenaufnahme zukommen. Dienstags allerdings war es morgens wieder schlechter, ich ging trotzdem zu dem Termin bei Dr. Rösch in Hassloch.

Er bestätigte die Diagnose und sah die Möglickeit für ein operatives Eingreifen auch nicht. Bei diesem Termin muste ich viel weinen und die kleine Beere schleckte alle meine Tränen ab, sie war so goldig. Auch deshalb und weil er die Gänze ihres Lebens ja nicht kannte, wollte er sie nicht euthanisieren, er gab ihr gegen die begleitende jetzt ebenfalls eingetretene Lungenentündung ein Antibiotikum in den Muskel, es war das einzige Mal, dass ich sie kurz schreien hörte und bat mich die Euthanasie durch Frau Perkofer machen zu lassen.

Den Nachmittag verbrachten wir zu dritt im Wald an einem meiner Lieblingsplätze, den auch die Hunde gut kannten, nämlich am "Wolfsburgblick", es war wirklich ein wunderbarer, ganz besonderer Spaziergang und ich denke, die Kleine hatte nochmal richtig Spaß, auch weil sie sich wegen der Medikamente besser fühlte. Zuhause fraß sie eine ganze Mahleit mit Appetit.

Abends durften wir zu Fr.Dr. Perkhofer kommen. Ich erzähle einfach drauf los während sie auf meinem Schoß, gehalten von meinen Händen einfach einschlief, nachdem sie ihre letzte Mahlzeit komplett erbrochen hatte.

Ein kurzes aber ganz besonderes Hundleben war damit zu Ende. Es war sehr kalt an diesem Abend und so fand sie am nächsten Tag ein schönes Plätzchen in unserem Garten, ganz in der Nähe ihrer Schwester.